„Anstoß für Fußball und Ausbildung“
initiiert von der bayerischen Staatsregierung in der Partnerregion
Sao Paulo anlässlich der WM 2014.
initiiert von der bayerischen Staatsregierung in der Partnerregion
Sao Paulo anlässlich der WM 2014.
Brasilien, insbesondere auch der Bundesstaat und die Industriemetropole Sao Paulo, sind im Vorfeld der Fußball-WM 2014 und der wachsenden globalen Bedeutung des Landes zunehmend international gefragte Ansprechpartner auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene. Im Anbetracht der sich anbahnenden und sich abzeichnenden Aktivitäten anderer Länder und Regionen war die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, frühzeitig ein Sozialprojekt zu initiieren, absolut richtig. Brasilien muss sich seinerseits in diese neue Rolle einfinden und ist nicht immer ein bequemer Gesprächs- und Verhandlungspartner. Insofern ist es ein großer Erfolg der Staatsregierung, zum ersten Mal überhaupt in Brasilien ein Pilotprojekt zu initiieren, das dem Modell des deutschen dualen Ausbildungssystems folgt. Diesbezügliche (aber letztlich gescheiterte) Versuche gab es bereits in den neunziger Jahren. Als Haupthindernisse erweisen sich die stark abweichende Ausbildungskultur brasilianischer Unternehmen und bürokratische Hürden. Hier ist zum ersten Mal der Wille und die Absicht erkennbar, das „Modell Dual“ in Brasilien in einem Pilotprojekt zu testen und auszuprobieren die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat mittlerweile mehrfach öffentlich betont, dass sie ein solches Modell befürwortet und fördern will). (Auch das zweite Ziel ist erreicht, Jugendlichen über die normale Betreuung herkömmlicher sozial motivierter Fußballschulen hinaus eine nachhaltige Ausbildungs- und Lebensperspektive zu bieten.
Das ursprünglich avisierte Ziel, gemeinsam mit der Landesregierung von Sao Paulo ein Ausbildungsprojekt auf dem Gelände des künftigen WM-Stadions Ipirapuera (Besitzer: FC Corinthians) zu installieren, erwies sich als schwierig. Ausschlaggebend waren zwei Gründe: Der Präsident des FC Corinthians, Andres Navarro Sanchez, der unser direkter Ansprechpartner für das Stadionprojekt war, trat Ende 2011 von seinem Amt zurück, um zum brasilianischen Fußballverband als Direktor der Nationalmannschaft zu wechseln. Sein Nachfolger Mario Gobbi nahm seine Amtsgeschäfte erst zum 1. April auf. Der Verein bestand darauf, dass Gespräche bezüglich des Projektes ausschließlich auf Präsidentenebene geführt werden müssten.
Das Erziehungsministerium des Bundesstaates Sao Paulo hatte ein vordingliches Interesse an der Installierung eines Deutschkurses. Die Verbesserung des Fremdspracheniveaus hat im Hinblick auf die WM für das Erziehungsministerium Priorität. Beide Punkte erwiesen sich für die geplante Umsetzung des von der bayerischen Staatsregierung definierten Projektzieles als zusätzliche Hürden, die mit viel Überzeugungskraft und einem erheblichen Zeitaufwand überwunden werden mussten.
Die aufgrund dieser Schwierigkeiten vorgenommen Korrekturen erwiesen sich als außerordentlich erfolgreich und vielversprechend:
Sao Paulo, im Januar 2013